SISTER IODINE spielen (scheinbar) völlig strukturlosen, fiesen, von manischen Rhythmen und lauten Feedbacks durchsetzten NoWave wie es SONIC YOUTH, BLACK DICE, LIARS oder DEERHOOF leider nicht mehr tun.
Die Franzosen haben sich bereits in den 90ern gegründet, seitdem zwei Alben veröffentlicht und bezeichnen sich selbst als experimentelle Rockband, und nennen THIS HEAT als große Vorbilder.
Und das kann man eigentlich alles so stehen lassen, denn von gewöhnlichem Rock sind sie freilich ebenso weit entfernt, wie THIS HEAT vom 1-2-3-4-Punk. Dass die zweite Heimat des Trios neben Paris nun New York ist, verwundert eigentlich auch nicht, denn wo sonst entsteht für gewöhnlich noch spannende Underground-Musik jenseits von Trends und Konventionen? Zwar machen es SISTER IODINE in ihrer Verweigerung von Konventionen und ihrer Sperrigkeit sich und den Hörern auch nicht leicht, doch artet dies nie in unnötiges Geplänkel aus (wie eben bei BLACK DICE mittlerweile).
Stattdessen sind die Sound-Experimente von SISTER IODINE zwar ungewöhnlich und extrem, verweisen auch auf Vorlieben für Industrial, lassen aber durch ihre ausgewogene Mischung aus Noise und Melodiösität immer noch eine Zugänglichkeit zu, zumindest für Anhänger extremer Musik.
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