Wer sich wie ich über den ungewöhnlichen und nichtssagenden Bandnamen gewundert hat, dem sei hiermit erklärt, dass es sich dabei um den Nachnamen von Frederic Sioen handelt, Belgier, vierundzwanzig Jahre alt.
In seinem Heimatland als Topstar gefeiert, will er nun auch in der europäischen Nachbarschaft den Durchbruch schaffen, informiert das Info. "Na klasse" ist der erste Gedanke, denn oft genug steckt hinter der großen Ankündigung nur allzu wenig.
Hier allerdings stellt sich schnell heraus, dass man sich vor voreiligen Unterschätzungen hüten sollte. Stilistisch bewegt sich das Ganze im Singer/Songwriter-Genre, wobei die Songs mit großem Pomp und zahlreichen GastmusikerInnen farbenfroh in Szene gesetzt wurden.
Diverse Tasten- und Streich- und Blasinstrumente sorgen für ordentlich Abwechslung, weshalb von klassischem Indierock über kammermusikartige Anflüge bis hin zum Jazz oder gar Chanson von allem mal etwas durch den Raum weht.
Letzteres vermutlich vorrangig deshalb, weil alle Songs von Frederic hörbar am Klavier geschrieben und erarbeitet wurden. Weiteres Ohrenmerk gilt dem stellenweise etwas exaltierten Gesang, der allerdings nie anstrengend wird.
Das Gesamtbild ist demnach ungewöhnlich und eigenwillig, aber sehr ernsthaft und abgeklärt, so wie man das einem solch jungen Spund gar nicht zugetraut hätte. (46:38) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #72 Juni/Juli 2007 und Christian Meiners
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