SINGLE STATE OF MAN

s/t

Die Platte beginnt mit einem klassischen Screamo-Stück; die Art von Screamo, wie er im deutschsprachigen Raum seit geraumer Zeit gern rezipiert und immer und immer wieder reproduziert wird. Durchaus gut gemacht, aber nicht mehr wirklich reizvoll.

Mit dem zweiten Song wird das Debütalbum von SINGLE STATE OF MAN dann aber deutlich spannender. Auch hier gibt es zwar noch das typische Screamo-Feeling, jedoch treten die Vocals deutlich in den Hintergrund.

Ähnlich wie die Spanier COREA auf ihrem aktuellen Album "Quien encuentra a la madre conoce a los hijos" versuchen sich SINGLE STATE OF MAN am Brückenschlag zwischen Screamo und Post-Rock.

Gelegentliche Tempiwechsel, der große Dynamikumfang sowie die Kombination von kraftvoll treibende Zerrparts und unverzerrten Akkordbrechungen sorgen für eine vielseitige Klanglandschaft. Die Saiteninstrumente weben versiert verführerische Klangstrukturen, die sich immer wieder über gelegentliche Distortion-Gewitter entladen.

Geschrieene Textbrocken werden nur noch punktuell als weitere Klangmasse hinzugefügt. Die Songs kommen kraftvoll und filigran zugleich. Die Franken bewegen sich mit diesem Album ein ganzes Stück weit weg vom Schrei-Emo-Einheitssound und hinterlassen einen positiven Gesamteindruck.

Ein schönes Artwork rundet das gelungene Co-Release der Labels Ape Must Not Kill Ape aus der Schweiz und Synalgie Records aus Berlin ab.