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SIMON VOM FLUSS

Claude Auclair

In den frühen Siebziger Jahren erschien „Simon vom Fluss“ zuerst in der Wochenzeitung Tintin. Diese Erscheinungsweise sieht man der ersten Geschichte „Die Ballade vom Rotschopf“ auch an, die neben „Clan der Zentauren“ und „Die Sklaven“ in diesem ersten Sammelband enthalten ist. Denn im Gegensatz zu den anderen Geschichten ist diese noch in Schwarzweiß gehalten und in kurze, zweiseitige „Strophen“ unterteilt, wie sie ursprünglich veröffentlicht wurde, während die anderen beiden Geschichten in Farbe und vollem Umfang vorhanden sind, und damit eher kompletten Bänden entsprechen. An Aktualität haben die Erlebnisse des Einzelgängers Simon allerdings kaum verloren, die in der atomaren Post-Apokalypse angesiedelt sind und in der der Mensch des Menschen Wolf ist. So erscheint „Simon vom Fluss“ auch fast ein halbes Jahrhundert später noch als ein Spiegelbild der Gesellschaft und auch dessen, was unter ihrer Oberfläche lauert. Dabei gelingt es Auclair damals wie heute, wichtige Themen in seiner Welt unterzubringen und eine Warnung durchklingen zu lassen. Ergänzend gibt es ein neues Vorwort von Andreas C. Knigge und ein umfassendes und reich bebildertes Dossier von Patrick Gaumer, das die Hintergründe des Comics beleuchtet und viele Informationen über den Autor bereithält. Insgesamt hält man hier eine eindrucksvolle Sammlung in den Händen, die eben nicht nur die drei angesprochenen Bände enthält, sondern viele biografische Hintergrundinformationen sowie Zeichnungen und Fotografien des Autors, was zusätzlich hilft, die Comics einzuordnen. So bekommt man einen umfassenden Überblick über das Werk und Leben Auclairs. Nach zwei weiteren Bänden ist die Gesamtausgabe dann abgeschlossen.