Singer und Songwriter mit Punkrock-Vergangenheit gibt es viele, nicht allen sei dieser Schritt verziehen, nicht allen gelingt er. Auch Sim Williams hat laut eigener Aussage viele Jahre in Punkrock-Bands die Gitarre gespielt, in welchen genau, bleibt sein und des Internets Geheimnis. Viele Informationen findet man nicht über den Briten, der seine Wahlheimat in den USA gefunden hat. Das gesamte Album hat er in Eigenregie geschrieben und aufgenommen, unterstützt von ein paar Gastmusikern. Kein Label, kein Vertrieb. Das Cover ein Kunstwerk, das vom Onkel seiner Frau vor einigen Jahrzehnten entworfen wurde und seitdem an der Wand sein Dasein fristete. Das Album wechselt zwischen rein akustischem und dann auch wieder rockig-elektrischem Songwriting. Extrem markant, die heiser-melodische und kräftige Stimme von Williams. Eine Stimme, die so gar nicht zu dem schlaksigen Erscheinungsbild des Mannes passt, die den Songs jedoch einen sehr dominanten Stempel verpasst. In welchen Bands er auch immer zuvor gespielt haben mag, der Schritt zum melodischen Songwriter ist ihm gelungen und in manchen Momenten erinnert es gar an Frank Turner.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #156 Juni/Juli 2021 und Claus Wittwer