SICK ist nicht nur ein erstaunlich unkreativer Name, sondern auch ein Trio aus Weißrussland, welches „sick“ in Sachen Optik definitiv verkörpert. Die Männer sind bewusst blass, krank und hager geschminkt und inszeniert, was sehr gut zu der Thematik ihres Albums „Satanism.Sickness.Solitude“ passt.
Worum geht es? Um den Reaktorunfall in Tschernobyl, 1986. Inwiefern das etwas mit Satanismus zu tun hat, kann ich nicht beantworten und wird von der Band nicht weiter erläutert. Wahrscheinlich ist das das einzige Anzeichen dafür, dass es sich bei SICK um eine Black Metal-Band handeln soll.
Das kann man so allerdings nur bedingt unterstreichen, da sich die neun Songs vieler Industrial-Elemente bedienen. Drumsynthesizer, Keyboards und SciFi-Klänge entfremden die Musik weiter und das dominierende Midtempo ist ebenfalls szeneuntypisch.
Ein Anspieltipp ist die (sehr gelungene) Coverversion von PORTISHEADs „Wandering star“. Das Album, das bereits vor zwei Jahren aufgenommen, nun aber bei Spinefarm wieder veröffentlicht wurde, ist durchaus hörenswert, auch wenn dieser Stil-Mischmasch nichts für Szenepuristen ist.
Aber die mag eh keiner.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #81 Dezember 2008/Januar 2009 und Arndt Aldenhoven