Wer sich noch an den Sound des Trios GRANT LEE BUFFALO (1992-1999) von Sänger, Gitarrist und Songwriter Grant-Lee Phillips erinnert, hat eine gute Vorstellung davon, wie seine Vorgängerformation SHIVA BURLESQUE klang. Als er in den Achtzigern zum Filmstudium nach Los Angeles zog, gründete er SHIVA BURLESQUE. 1995 verlieh ihm der Rolling Stone den Titel als „Best male vocalist“ des Jahres. „Mercury Blues“ (1990) ist eine gelungene Fusion aus Country, Americana und Anleihen im Folk und mag ein wenig an die frühen REM erinnern. Auch Dwight Yoakam, der sein ganz eigenes Alternative-Country-Ding spielte, mag einen Einfluss auf ihn gehabt haben. Vielleicht hätte er in den Achtziger Jahren mit X um Exene Cervenka und John Doe aus Los Angeles im legendären Club Whisky a Go Go spielen können, gepasst hätte es in jedem Fall. Groß geworden ist er mit der Musik von Johnny Cash, Willie Nelson, Neil Young und Bob Dylan und er pflegt eine fast romantische Vorstellung von Country, weshalb er später mit seiner Familie nach Nashville zog. „Fuzzy“, der Titelsong des Debütalbums von GRANT LEE BUFFALO, wurde 1993 von REM-Sänger Michael Stipe zu seinem „Album des Jahres“ gekürt. „Mercury Blues“ wird im Übrigen von Independent Project veröffentlicht, 1980 von Bruce Licher ins Leben gerufen, der Gründungsmitglied von SAVAGE REPUBLIC war, einer der wichtigsten Post-Punk-Bands aus Los Angeles, und auf dem etwa auch R.E.M. und FOR AGAINST veröffentlichten.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #161 April/Mai 2022 und Markus Kolodziej