SHAKERS

A Whole Lotta Shakers!

Sie sind authentisch und stilbewusst, von der Spitze des Winklepickers bis zum Ziehen des Haarscheitels, in der Wahl des Plektrums und des Röhrenverstärkers, und kreieren dabei einen unsterblichen Sound, als wären sie soeben einer zerplatzten Zeitblase aus dem Frühsechziger Liverpool entstiegen.

Wer dachte, das Merseybeat-Reenactment der RAPIERS, KAISERS oder PETER BERRY & THE SHAKE SET sei sang- und klanglos verpufft, wird mit den Ohren schlackern, wenn sich die Plattennadel auf dieses Album senkt, dessen Titel verheißungsvoller nicht sein könnte.

Sie gründeten sich 2005, klingen aber kein Jahr älter als 1963 und avancierten mit twanger Gitarre, salbungsvollen Harmoniegesängen und einem Sixties-Beat/Pop-Sounds, dessen knackige Umsetzung zum Dahinschmelzen ist, zur Hauskapelle des Cavern Club.

Vor eben diesem lümmeln ein paar junge Mods auf dem Albumcover herum, eine Fotografie aus dem Jahr 1964, bereit für eine Twist-Shimmy-Shake-Sause, die THE SHAKERS auch 2014 noch formvollendet orchestrieren können.

Wenn man etwas bemängeln möchte, kann man anmerken, dass Cover von „Soldier of love“ und „Love potion #9“ alles andere als kreativ sind und ihre Version von „Besame mucho“ äußerst kitschig geraten ist, muss aber gleichermaßen eingestehen, dass die Brillanz ihrer Eigenkompositionen das ausreichend kompensiert.