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SHADRACKS

From Human Like Forms

Das „schwierige“ zweite Album der Medway-Jungstars. Zwar ist ihnen nach der letzten EP die Bassistin abhandengekommen, doch konnte mit Rhys Webb (von den HORRORS) ein adäquater Nachfolger angeheuert werden. Und so setzen die SHADRACKS den angenehmen Kurs des Debüts unbekümmert fort. Zunächst fällt dabei auf, dass mehr und mehr Dynamik die Songs prägt, geschicktes Hantieren mit Lautstärke und Druck erzeugt Spannung und wertet die (bewusst simpel angelegten) Songstrukturen auf. Reduktion heißt hier jedoch das Zauberwort, und das betrifft nicht zuletzt den Gesang. Denn Huddie Hampers beinahe atonal leiernder Vortrag macht es nicht immer einfach, eine Bindung zu den Songs aufzubauen; ein wenig mehr Leidenschaft täte den Songs gut. Dennoch schmettert das Powertrio einen herzerfrischenden Garage-Rock mit dem Flair der Spätsiebziger-DIY-Punkbands aus UK; frühe MEKONS, WIRE und DESPERATE BICYCLES haben vermutlich Eindruck auf die Band gemacht. Daraus haben sich Hamper und Co. ihren zeitlosen, präzisen zugeschnittenen Rhythm’n’Punk zurechtgefummelt, und sie fühlen sich damit hörbar pudelwohl. Lediglich ein „echter“ Hit mit Gimmick, Catchphrase und nachhaltiger Anziehungskraft fehlt irgendwie auf dem Album. Trotzdem über weite Strecken beste Unterhaltung mit einem unkonventionellen Songschreiber und einer stürmisch voranpreschenden Band, von der noch oft die Rede sein wird.