Wer behaupten würde, „Shadows“ sei der Pop-Punk-Himmel, würde wahrscheinlich von TERRIBLE FEELINGS-Frontfrau Manuela einen beherzten Tritt in den Allerwertesten kassieren. Pop-Punk ja, aber bitte Pop-Punk-Hölle, sonst passt es doch nicht zu den Texten! Die sind im wahrsten Sinne des Wortes fies: „Sleep child and never wake up / You will be better off / Never watching the world“.
Siouxsie lässt grüßen. Das Vamp-Make-up bleibt aber auf der Strecke, TERRIBLE FEELINGS kommen ohne klar. Auch Pop trifft es genau genommen nicht. Da wird teilweise schon so tief in der (Hard-)Rock-Schublade gewühlt, dass die Schamesröte des geneigten Shoegazers auch noch in die entlegensten Körperregionen vordringt.
Ja, man besinnt sich ganz auf gute alte schwedische Stärken: das darf man einfach alles nicht so eng sehen, peinlich gibt’s nicht, alles ist erlaubt. Und gerade das macht „Shadows“ eigentlich erst zur universell auflegbaren Platte.
Bei guter Laune wird fröhlich und unbeschwert zur Musik mitgewippt, bei schlechter Laune darf auch mal hin und wieder auf die Texte geachtet werden. Schmerzfrei ist für Weicheier. Wer dabei „Misandrie“ schreit, hat ganz gewaltig einen an der Klatsche.
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