Junge, die Trefferquote bei Alien Snatch! bleibt einfach verdammt hoch. Synthpunk mit einer primitiven Beatbox, minimalen Melodien und einem ordentlichen Drive kann so verdammt geil sein und immer noch eine Hitdichte abliefern, bei denen die Songs nicht schon wie tausendmal gehört klingen. Natürlich gibt es Ähnlichkeiten und Referenzen wie Jay Reatard, SPITS, NAZI DEATH CAMP, frühe DIGITAL LEATHER und und und, aber die Texaner ziehen das mit einem ganz eigenen Charme durch, der keine Gefangenen macht und auch niemanden zurücklässt. Wer hier nicht mindestens einen Hit findet, der zündet, kann sich auch gleich mit einem Schraubenzieher das Trommelfell durchlöchern, weil es unnütz ist. Jeder Song eine andere Facette, irgendwann fehlt der Synthesizer nahezu komplett und wir sind bei den REATARDS angekommen. Klingt wie bei allen Bands von Jay Reatard wie ein First Take ohne viel Nacharbeit und Gefeile an der Songstruktur. „Hit?“ „Hit! Raus damit.“ Und dann immer wieder diese kleinen, fiesen Ohrwürmer. Ich bin hingerissen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #173 April/Mai 2024 und Kalle Stille