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SEX BEAT

Call Me

Zum aktuellen Zeitpunk (10.09.2023) kennt das allwissende Discogs nur eine Band mit dem Namen SEX BEAT: eine Punkband aus Kreta, die Ende der Achtziger aktiv war. Diese SEX BEAT hier aber kommen aus Berlin und bestanden zum Zeitpunkt der Aufnahme im Dezember 2022 aus Christoph Hossbach, Florian Pühs, Jonas Reinhardt, Richard Behrens und Rosa Merino Claros. Und forscht man dann etwas nach, stößt man auf eine Band mit exakt gleicher Besetzung (minus Rosa) namens SEX WORK, die 2020 mal digital zwei Songs namens „Nasal spray“ und „Sort it out“ veröffentlichte. Richard Behrens ist seit Jahren als Produzent tätig, war mal bei SAMSARA BLUES EXPERIMENT, und Sänger Florian Pühs ist seit über zwei Jahrzehnten umtriebig, war einst bei SURF-NAZIS MUST DIE, später bei HERPES. Und nun also SEX BEAT, fiebriger Punkrock ohne Klischees, der mich –sicher nicht ohne Grund – an OFF! erinnert, und von Keith Morris ist dann auch schnell der Bogen geschlagen zum Bandnamen (zweiter Anlauf), der schwer nach von Jeffrey Lee Pierce „geliehen“ klingt – und der THE GUN CLUB-Kopf war einst wiederum der beste Kumpel von Morris. Apropos Kumpel: Lupus Lindemann war sowohl im Studio wie fotografisch behilflich. Zehn sperrige Songs, aber mit Wut und Wumms. Bester Titel: „What would Hüsker do?“ Ob da noch mehr kommt, ob die Band noch Bestand hat? Warten wir’s ab. Rauchgraues Vinyl, nice!