Vier Jahre nach der ersten Platte mit den ORGINAL SINNERS hat die X-Sängerin Exene Cervenka doch noch eine weitere Platte in dieser Konstellation aufgenommen, allerdings diesmal ihren Namen deutlicher in den Mittelpunkt gestellt, denn damals hieß es nur ORGINAL SINNERS.
Über Cervenka muss man wohl nichts mehr erzählen, die Platten der L.A.-Punk-Legende X gehören einfach in jeden guten Plattenschrank. Ähnlich wie bei ihrem X-Kollegen John Doe gab es bei Cervenka auch immer einen starken Bezug zu amerikanischer Rootsmusik wie Country.
Den hört man hier ähnlich deutlich wie bei der ersten ORGINAL SINNERS-Platte, neu ist allerdings die Besetzung, denn bis auf Jason Edge handelt es sich um eine komplett andere Band. Allerdings hat man auch schnell das Gefühl, dass diese Mischung aus Country, Surf und Punk diesmal deutlich weniger überzeugend ausgefallen ist, wofür die doch recht schwache Coverversion von GUN CLUBs "Ghost on the highway" symptomatisch zu sein scheint.
Vielleicht liegt es auch an der etwas schwammigen Produktion, die Cervenka und Edge selbst bewerkstelligt haben und der Platte zwar einen rauen, aber wenig kraftvollen Sound beschert haben.
Es macht zwar immer noch Spaß, Cervenkas charakteristischem Gesang und ihren bedeutungsvollen Lyrics zu lauschen und dabei ihre völlig unpeinliche, nach wie vor gut ausgeprägte, rotzige Punk-Attitüde zu bewundern, aber der musikalische Unterbau dieser Platte klingt allzu stereotyp und ist allerhöchstens gehobenes Mittelfeld.
Es fehlt an wirklich mitreißender Energie und markanten Songs, was bei der ersten Sinners-Platte dann doch wesentlich ausgeprägter war. (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Thomas Kerpen