Mal wieder ein Album, das Deep Elm Records zurück in meinem musikalischen Horizont bringt. Deutete sich ja schon auf den letzten "Emo Diaries"-Samplern eine Abkehr vom typischen MidWest-Sound an, so schlägt sich dies nun auch vermehrt in den Releases nieder.
Die aus Bologna stammenden SETTLEFISH haben dabei einen ähnlichen Weg absolviert, wie so einige Bands des Labels, nämlich vom Samplerbeitrag zum Album. Dieses wirkt sehr ausgereift und lässt bereits länger aktive Musiker vermuten.
Mit eleganter Spielweise und energiegeladenen Spannungsbögen leitet die Band von vordergründigen Melodien weg und führt den Hörer zu versteckten Gitarrensträngen, springenden Bassläufen und einem explosiven Schlagzeug.
Manchmal wird das Laut-leise-Schema etwas zu stoisch und einfallslos verfolgt, was aber durch den begnadeten Gesang deutlich abgefangen wird. Mit gelegentlich gesprochenen Passagen erinnern die Italiener zwar etwas an SLINT, schaffen es aber nicht als Plagiat darzustehen.
Somit ist der Vergleich durchaus als Kompliment zu begreifen. Ein geschickter, zurückhaltender Einsatz eines Synthesizers rundet das Album ab, auch wenn dieser doch nur sehr traditionell unterstützend wirkt, eigene Akzente setzt er nicht.
(54:35) (8/10)
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