"Seltzer" ist im englischen Sprachraum die Bezeichnung für mit Kohlensäure versetztes (Mineral-)Wasser, und das lässt dreierlei Interpretationen zu: Klar, es wäre einfacher gewesen seine Band BEER zu nennen, aber auch ziemlich plump.
SELTZER wiederum lässt die Assoziation "Ich trinke Wasser, ich bin straight edge" zu, aber - und ich denke, damit nähern wir uns der Intention des schwedischen Fünfers - auch die, dass hier gewaltig was sprudelt und prickelt, ja gar überschäumt falls ausreichend geschüttelt.
Dann passt's mit den elf Songs des Debüt-Albums, das Superrock (ein Sublabel von Fabsis Weserlabel) vom schwedischen Label Dogbreath lizensiert hat. Ach ja, beinahe hätte ich das Namedropping vergessen, das hier schon Sinn macht: Gitarrero Kricke war Gründungsmitglied von NO FUN AT ALL, mit denen eine halbe Ewigkeit unterwegs und hat jetzt hier einen adäquaten Ersatz gefunden.
Dabei frage ich mich aber, warum der Herr zwar im beiliegenden Info genannt wird, im Booklet aber gar nicht auftaucht - ist der erst kürzlich eingestiegen? Egal, SELTZER können so oder so was, spielen eine überzeugende Mischung aus klassischem Gitarrenrock, verzweifeltem Punk/Hardcore à la SAMIAM und auch etwas Melodic-Hardcore.
Biss, Melodie und Melancholie sind gleichermaßen vertreten, so ganz jedoch springt der Zündfunke bei mir nicht über - mal sehen, ob das im Herbst bei der gemeinsamen Tour mit den GO FASTER NUNS klappt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #44 September/Oktober/November 2001 und Joachim Hiller