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SELFIE MIT STALIN

Der letzte Tanz

1934 überraschte Dmitri Schostakowitsch in seiner zweiten Oper „Lady Macbeth von Mzensk“ das Publikum mit wildem Sex. Josef Stalin ächtete Schostakowitsch und dessen Musik daraufhin. Schostakowitsch aber komponierte weiter und versteckte seine kritischen Inhalte geschickt vor den Ohren Stalins und der Kulturbehörde.

SELFIE MIT STALIN überraschen indes mit einer zeitgemäßen EBM-Diskurskakophonie in vom Vocoder verzerrten Stahlsoundgewitter zwischen KMFDM, DAF und den frühen DIE KRUPPS, wobei man sich textlich eher an GOETHES ERBEN und Oswald Henke und deren destruktive Weltenbrandlyrik erinnert fühlt.

Ein Song wie „Herrscher aller Dinge“ bietet eine schöne Reminiszenz an FRONT 242. Der dunkle und apokalyptische Dreck muss halt raus, sonst weicht er die Synapsen auf. „Der letzte Tanz“ ist gut für den EBM-Dancefloor, wenn man im Morgengrauen den Kopf gegen eine Betonwand knallen will und auf den Trümmern der Stadt tanzen will.

Live könnte das gut im Vorprogramm von DAF zünden.