Mit „Henry: Portrait Of A Serial Killer“ drehte John McNaughton 1986 einen der mit Abstand verstörendsten Serienkiller-Streifen aller Zeiten, bedingt durch einen fast dokumentarischen Inszenierungsstil.
Seinem Spielfilmdebüt folgte eine überschaubare Anzahl weiterer Filme, die alle eine gewisse Genre-Verbundenheit aufwiesen, aber deutlich kommerzieller ausgerichtet waren. Wie auch seine dritte Regiearbeit „Sein Name ist Mad Dog“ (Originaltitel: „Mad Dog And Glory“), die Elemente des Gangster- und Polizeifilms aufweist, aber letztendlich eine klassische Romcom ist.
Wer von McNaughton etwas ähnlich bahnbrechendes wie „Henry“ erwartete, konnte von diesem netten Unterhaltungsfilm eigentlich nur enttäuscht sein. Auf DVD erschien er hierzulande bereits 2003.
Die aktuelle Veröffentlichung auf Blu-ray besitzt eine gute Qualität, allerdings keine Extras, und bietet die Möglichkeit einer Neubewertung des mit Robert De Niro, Uma Thurman, Bill Murray und David Caruso ansprechend besetzten Films.
De Niro spielt darin den Polizeifotografen Wayne Dobie, der eigentlich lieber Künstler geworden wäre, und seinen Spitznamen „Mad Dog“ der Tatsache verdankt, dass er im Dienst noch nie seine Waffe benutzt hat.
Eher zufällig rettet er eines Tages dem Gangsterboss Frank Milo (Murray) das Leben, der ihm auf seltsame Art seine Dankbarkeit zeigt, indem er ihm für eine Woche die junge attraktive Glory (Thurman) überlässt.
Natürlich funkt es zwischen Mad Dog und Glory irgendwann, was die bizarre Freundschaft zwischen Cop und Gangster auf eine harte Probe stellt ... Den besonderen Reiz von „Sein Name ist Mad Dog“ macht dabei weniger die niedliche Romanze zwischen De Niro und Thurman aus, sondern wie der „Taxi Driver“ und „Raging Bull“ De Niro und der „Ghostbuster“ Murray hier gelungen in für sie zu dieser Zeit ungewohnten Rollen besetzt wurden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #115 August/September 2014 und Thomas Kerpen