Egal, wie verhasst Hippie-, Folk- oder gar Soft-Rock sein mögen, hätten sich 1971 AMERICA niemals gegründet, dann wäre das Album von SEELENLUFT (klingt auch ziemlich fies) vielleicht niemals entstanden.
Der Albumtitel ist bereits ein Ausschnitt aus deren Hit "Horse with no name", dessen Interpretation auch direkt der Opener ist. Produzent ist der Schweizer Beat Soler, der unter anderem mit dem Sänger Florian (offenbar ohne Nachname) und Julie Lee zusammenarbeitete, wenn er nicht gerade selber am Mikro steht.
Heraus kam ein sehr schönes Elektropop-Album, das scheinbar bei Helmut Geier (aka DJ Hell) so einschlug, dass er das Projekt direkt signte. Der Sound trägt nach vorne, statt permanent zu drücken, und klingt angenehm leicht.
Ein wohliges Gefühl stellt sich ein und man hat direkt einen Soundtrack für den Sommer. Die kleinen Spielereien, die im Hintergrund passieren, machen es hier aus. Melodie statt Monotonie.
Sommer und Herbst in einem. Keine Disco-Sause, sondern der Tag am See. Tanzen will ich trotzdem. Hallo Sommer, danke Sommer, danke SEELENLUFT.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Tim Tilgner