Bobby Charles, ein junger Cajun, der weder Noten lesen noch schreiben konnte und kein einziges Instrument spielte, war ein echtes Original. Seine Songideen nahm er auf Tonband auf, oder – wenn keins zu Hand war, sang er einfach auf einen Anrufbeantworter.
Dabei entstanden auf diese Weise einige echte Welthits. „Later alligator“ war einer. Leider nicht für Bobby, sondern für Bill Haley. „Walking to New Orleans“, ein Riesenerfolg – für Fats Domino.
„I don’t know why I love you (But I do)“ – Clarence „Frogman“ Henry sahnte mit der Nummer ab. Anfang 2010 verstarb der talentierte Songschreiber und Sänger aus New Orleans, und Bear Family ehrt ihn standesgemäß im Digipak mit fettem Booklett inklusive rarer Bilder und diskografischen Schnickschnack.
Das ist eben der Standard der Hambergener Reissue-Spezialisten. 28 Songs, alle Chess-Aufnahmen und alle erwähnten Welthits in den Ur-Versionen sind hier vertreten. Es lohnt sich und macht zudem Spaß, einem zu Unrecht im Hintergrund stehenden Songschreiber-Genie die Reverenz zu erweisen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #91 August/September 2010 und Gereon Helmer