SECRET SMOKER

Terminal Architecture

Fast alle Adagio830-Veröffentlichungen, die ich kenne, haben eines gemeinsam – und zwar, dass sie auch gut zwei Dekaden älter sein könnten. Dieses (Post-)Hardcore-Trio aus Baton Rouge, Louisiana bildet da keine Ausnahme und klingt ein wenig wie ein Mitte der Neunziger auf Ebullition erschienener und heute vergessener Semi-Klassiker.

Hätte mir das jemand erzählen wollen, ich hätte es zumindest geglaubt. SHOTMAKER sind eine Band, die mir dazu einfallen, die haben es nämlich ebenso als Trio geschafft, ziemlich dichte Songs zu schreiben, und bewegten sich genau wie SECRET SMOKER oft zwischen zwei entgegen gesetzten Polen: direkt und komplex, rauh und eingängig, melancholisch und wütend.

Trotzdem wirkt „Terminal Architecture“ alles andere als schizophren, eher gleicht jeder Song einem Sammelsurium aus eben jenen Eigenschaften und wer da jetzt an mehrminütiges ausuferndes Gedudel denkt, dem sei gesagt, dass nur ein Song die Drei-Minuten-Grenze sprengt und alle sehr auf den Punkt sind, beraubt alles Überflüssigen sozusagen.

Zehn gute Songs mit eher introspektiven Texten. Limitiert auf 400 Stück auf durchsichtigem Vinyl, schöne Aufmachung, wie immer bei diesem Label.