SECRET

Disintoxication

Zum Lachen in den Keller? Pah! Jede Wette, dass Marco Coslovich noch nie gelacht hat. Der Kopf hinter THE SECRET versteht keinen Spaß, und so verwundert es auch nicht, dass das neue Album seiner Band ein derart humorloser Tritt in die Weichteile geworden ist.

Weil es im Heimatstädtchen Triest noch nicht trist genug war, zog es ihn und seine Mannen in die schwedische Einöde rund um Umea. Nun ja, eigentlich war der Grund der Reise das dortige Tonteknik Studio, indem auch schon REFUSED, POISON THE WELL, CULT OF LUNA und BREACH den richtigen Sound zur Revolution beziehungsweise zum Weltuntergang verpasst bekamen.

Und ebenso erhielt "Disintoxication" eine druckvolle Produktion, die dermaßen roh und direkt ist, dass auch noch der letzte Funken Lebensfreude aus dem Hörer herausgeprügelt wird. Derber und trostloser kann Hard- und Grindcore nicht klingen.

Dazu kommt diese Gewisse morbide Gothic-Ästhetik, die sich vor allem optisch im Artwork aber auch in Soundnuancen niederschlägt. Mit "BREACH bei Kerzenlicht" beschreibt die Band diese merkwürdige Stimmung und trifft damit den Nagel auf den Kopf.

Die Frage ist jetzt nur noch, wer sich "Disintoxication" an einem Stück anhören kann und bei sich damit jeglichen Anflug von Frühlingsgefühl im Keim erstickt. (6)