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DER AUGENSAMMLER

Sebastian Fitzek, Frank Schmolke

Sebastian Fitzek ist ja so etwas wie der Shooting-Star der deutschen Literaturszene. In kaum einer Bestenliste – vor allem in den Bereichen „Krimi“ oder „Thriller“ – wird sein Namen nicht genannt. Fitzek ist in. Fitzek ist auf allen Schirmen. Fitzek ist jedermanns Grusel- und Spannungsliebling. Fitzek schreibt und schreibt und schreibt mit für Außenstehende geradezu manisch anmutendem Fleiß. Und mittlerweile widmet er sich auch noch der Comic-Branche. Gemeinsam mit Frank Schmolke als dem Zuständigen für die Zeichnungen und die Text-Adaption bringt er seine Romane als Graphic Novels heraus. So wie „Der Augensammler“. Und wie sich das gehört, geschieht all das nicht über ein paar Dutzend, sondern über satte 200 Seiten. Was passt, denn das Duo aus Autor und Comic-Adepten scheint mit extrem viel Liebe zum Detail gesegnet zu sein. In der Geschichte über einen Mörder, der seinen Opfern gerne jeweils das linke Auge aussticht, stimmt jedes Bild. Jeder Satz. Mitunter sind sogar aus den Seiten runde Löcher ausgestanzt, um den Fokus auf schauerliche Dinge zu legen, die im nächstem Moment, nach dem Umblättern, auf den Leser oder die Leserin zukommen werden. „Der Augensammler“ ist düster, mitunter sogar ziemlich gewalttätig und brutal. Und es ist ein Comicband, der visuell wirklich in die Abgründe irrer Killer-Fantasien blicken lässt. Man mag Fitzek mögen oder nicht, doch seine Romane sind stets bis zur letzten Seite spannend. Typische Pageturner und geradezu überlebenswichtig für Thriller-Fans. Und diese Graphic Novel steht dabei den Romanen – auch dank Frank Schmolke – in nichts nach. Mehr noch, eigentlich offenbart sie, dass Sebastian Fitzeks Plots gerade für das visuelle Erzählen wie geschaffen sind.