Herr erbarme dich dieser Neuen-Deutschen-Todesromantiker! Gothic-Rock mit leichtem Hang zu melancholischen und sog. atmosphärischem Proll-Metal. Wehleidiger Gesang und sinnlos verhallendes Geklimpere auf einem Plastik-Keyboard rufen zur Messe.
Davon träumen kleine Gruftiemädchen, ein knackiger Sänger in hautenger Lederhose fuchtelt theatralisch mit den Armen rum und stöhnt solche literarischen Meisterleistungen wie: Für Hoffnug ist es nie zu spät, dacht' ich, doch was ist mir geblieben? oder Durch meine Adern fließt ätzende Säure!, ins Mikro - klatsch und naß ist das schwarze Spitzenhöschen.
Schrecklich ist auch der sich immer öfter in den Vordergrund drängende Bombast-Kitsch der 70er Jahre. Ja, genau der mit den unsäglich langezogenen Gitarrensoli - Quietsch! Ich werde, je länger die CD läuft, den Gedanken nicht los, daß es sich hier um alte Säcke handelt, die nochmal richtig Kohle abzocken wollen.
Ich bremse nicht mehr für Grufties - Gas (geben) das ist die Lösung!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #26 I 1997 und Carsten Vollmer