Mit 14 verließ er sein zu Hause, lebte von da an als Hobo unter anderem in den USA, Frankreich und England, schnappte dabei einige alte Songs auf, war im Knast, produzierte unter anderem BIKINI KILL, spielte schon zusammen mit John Lee Hooker, Lightnin' Hopkins und RL Burnside ...
Und genauso faszinierend, wie ich seine bisherige Lebensgeschichte finde, so sehr gefällt mir auch die Musik von Seasick Steve: Rauher, ursprünglicher Blues der Fat Possum-Schule mit bellendem, grummelndem Gesang, meist ohne Drums und nur mit stampfendem Fuß gespielt.
Dafür kommen bei dem hypnotischen Gitarrenspiel neben der (Slide-)Gitarre auch Instrumente wie die einsaitige Diddly-Bo zum Einsatz, die verdammt geil klingt. Seasick Steve rettet den alten schwitzenden, dreckigen Blues-Spirit in die heutige Zeit und steht dabei leider ziemlich allein auf weiter Flur.
Eine Platte, die angenehm reduziert und altmodisch rüberkommt und der dabei doch so viel Seele und Leben innewohnt. Wer die alten (mittlerweile ja meist toten) Männer auf Fat Possum mag, sollte hier zugreifen! (54:19) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #69 Dezember 2006/Januar 2007 und Alex Strucken
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #119 April/Mai 2015 und Claus Wittwer