Wenn es eine alte Journalistenregel gibt, die besagt, daß ein Produkt um so schlechter ist, je aufwendiger die Verpackung drum herum daherkommt, dann ist diese CD hier sicherlich ein 1a-Beweisstück dafür: eine megaaufwendige Promomappe mit seitenlangen Bandstatements, die dermaßen lachhaft sind, daß ich ernsthaft frage, ob der Promoheini, der diesen Dreck eintippte, nicht wenigstens ein schlechtes Gewissen dabei hatte.
Normalerweise wären diese lahmarschigen Pisser hier keine drei Wörter Erwähnung wert, trotzdem - oder gerade deswegen - muß ich mich jetzt mal so richtig ausmüllen: ICH HASSE DIESE "BAND"!!! ICH WERDE AGGRESSIV, WENN ICH DIESE FRESSEN SCHON SEHE!!! Über diesen unglaublichen "Next November"-Song ist sicherlich fast jeder schon mal gestolpert, und sicherlich hattet ihr beim erstmaligen Hören ein ähnlich ungutes Gefühl in der Magengegend wie meine Wenigkeit: Puh, was für ein Dreck! NOCH schlimmer als jede tanzende Boygroup! So richtig befremdlich wurde es dann aber, als ich vor etlichen Wochen zufällig in eine dieser "VIVA-Overdrive" Sendungen zappte, und diese Milchflaschen bei der Livearbeit bewundern durfte.
Absolut unglaublich!!! Jedes Demo, das bei uns im Ox-Büro eintrudelt, ist handwerklich besser als diese Seifenoper-"Punks" es jemals sein werden. Aber zum Glück gibt es ja Studiomusiker, die beim Einspielen dieser tollen Scheibe hier 100% vor Ort waren.
Dann diese Bandphotos im Booklet: Fünf junge Männer, die alle so gucken, als ob sie vor der Photosession kein Frühstück bekommen hätten. Voll Emo, Alter! Und erst die Texte: "Underwater love song" - "Ein extrem trauriger Song, von einem Kind, das schon im Bauch der Mutter sein Leben verlor.
Aber es ist keine Schmerzballade, eher optimistisch." Sänger Stephan Michme ist tatsächlich so dumm, daß man wirklich Mitleid haben müßte: Da hilft nur noch der Gnadenschuß. Bleibt zu hoffen, daß auch bei den SCYCS die Kräfte des Marktes wirken wie sonst auch und diese "Band" ganz schnell von der Bildfläche und dem Airplay verschwindet, denn was gibt es schlimmeres, als morgens via Radiowecker von einem Haufen nichtskönnender, jammernder Waschlappen geweckt zu werden?
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #35 II 1999 und Marc Schellenberg