SCREAMIN¹ JAY HAWKINS

At Last

The kid bloozes, nobody loses! SCREAMIN¹ JAY HAWKINS dürfte während der letzten sechs Jahre, in denen er der satanic ebony panic größtenteils abgeschworen hatte, wohl eine Menge Dinge gesehen haben, aber eine Arztpraxis war offensichtlich mal wieder nicht dabei.

Und just in dem Moment, als Dr. Beat Imhof dachte, er stünde auf den Verteilerlisten sämtlicher Bestattungsunternehmen endlich allein in der ersten Startreihe, meldet sich Mr. Plum Loco mit seinem neuesten Werk zurück.

Obwohl 706 Union Avenue als Aufnahmeort gewählt wurde, merkt man "At Last" die Anwesenheit professioneller Studiomusiker an. Für Fans erdiger Delta- oder North Mississippi-Blues-Klänge dürfte das Album aufgrund seines "modernen" Sounds daher nur halb so interessant sein wie beispielsweise Platten aus dem Hause Fat Possum, aber mein Arsch will geleckt sein, wenn "At Last" nicht mindestens doppelt so unterhaltsam ist! Für mich waren das Gegackere und der Toilettenhumor des Openers "Listen" jedenfalls genug, um die Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen zu verlieren.

Was soll ich sagen? Mein Hirn ist noch im Vorschulkindergarten. Sorry! Einziger Minuspunkt ist das bescheuerte BOB MARLEY-Cover. Shit, ich war mal auf Jamaica und obwohl ich da zwei Wochen freie Kost und Logis hatte, konnte ich mir die Sandalen-/Khakishorts-/"Hard Rock Cafe Jamaica"-T-Shirts-tragenden Touris und die gehirngewaschenen, "I luv Jah"-sabbelnden Eingeborenen nicht schön trinken.

Halt also die Fernbedienung zum Skippen des letzten Songs bereit, denn nach "Coulda¹, woulda¹, shoulda¹", "Potluck", "Shut your mouth when you sneeze" und "Life goes on" könnte es gut sein, daß du es vor Lachen nicht mehr bis zum CD-Spieler schaffst.

Mental not gentle!