Russland hat eine Reihe brillanter von Post-Punk beeinflusster Bands, wie beispielsweise MOTORAMA und HUMAN TETRIS, auch SCOFFERLANE ziehen hieraus teilweise ihre Inspirationen, bringen aber auch schwere Americana-Qualitäten (so beim an THE GUN CLUB angelehnten „Single finger“) und Desperado-Rock à la HELLDORADO und vor allem MIDNIGHT CHOIR (deren „Long hard ride“ einst großen und wunderbaren Pathos lieferte) mit ins Spiel.
Das musikalische Spektrum ist breit und für lange Autofahrten auf einem Highway durch die Mojave-Wüste geeignet. Gitarren mit viel Hall und ein Gesang, der den nächtlichen Mond anbellt: The moon is in the gutter.
Stop an der nächsten verlassenen Bar am Highway, um aufzutanken. „Veto“ würde sich gut eignen für die Soundtracks einiger Filme von Quentin Tarantino mit den obligaten schrägen Gestalten.
Manchmal erinnert Sänger Stuart Stumpman an Peter Murphy, der sich gerade an seine musikalische Sozialisation durch Iggy Pop erinnert, oder Stuart Stumpman jault wie Sivert Høyem von MADRUGADA.
Die Sympathie für SCOFFERLANE steht und fällt mit der Akzeptanz des Gesangs, der sich sehr dominant über die gesamte Instrumentierung legt. Die Band ist es in jedem Fall wert, dass man ihre weiteren Veröffentlichungen verfolgt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #100 Februar/März 2012 und Markus Kolodziej