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SCHATTENBOXEN

Lars Gebhardt

Ox-Kollege Abel Gebhardt ist zwar gebürtiger Westfale, lebt aber schon eine ganze Weile in Hamburg. Nachdem er in früheren Romanen „Ein Goldfisch in der Grube“ und „Die Reise zur grünen Fee“ seinen trinkfreudigen Protagonisten durch Hamburg oder Prag torkeln lässt, sind es nun zehn in ihrer Handlung voneinander unabhängige Shortstorys, die Abel hier vom Stapel lässt.

Gemeinsam haben sie nur, dass sie,wie der Untertitel schon verrät, in Hamburg spielen. Da geht man mit dem Erzähler auf ein Punk-Konzert ins AJZ und ist mit dem Kopf doch nur bei dem Mädchen, das sich nicht mehr meldet, bringt der Hochhausbewohnerin ihren Einkauf nach oben und darf sich zum Dank ihre rassistischen Tiraden anhören.

Im Club kokst man sich Hirn und Nasenschleimhaut weg, nach der DJ-Nacht im Hamburger Berg lässt man sich von einem Mädchen namens Daniel nach Hause bringen. Man gewöhnt sich das Trinken ab und zeigt Zivilcourage.

Kleine Geschichten aus der großen Stadt sind es, die Abel da oft launig, manchmal nachdenklich, aber immer charmant und sympathisch erzählt.