KUMMERBUBEN

Schattehang

Volxmusik! Die Schweizer KUMMERBUBEN haben auf ihrem Zweitling alte Weisen und traditionelles Liedgut vertont, das so auch von den DEAD BROTHERS stammen könnte. Genauso unbekümmert wie einst die längst vergessenen LAURA GOES WEILL Brecht/Weill vertont haben, klingen die Volkslieder frisch und weit weg von der epidemischen Mittelalterverklärung.

Folk-Punk trifft auf melancholische Offkey-Balkanbeats („’S het deheim e Vogel gsunge“), die Thematik der Texte ist dabei nah an den Mörderballaden von Nick Cave („I dr Aare“). Musikalisch ist das abwechslungsreich genug instrumentiert, so dass auch bei langsamen Liedern („Gartli“) viel zu entdecken ist, genug Druck aufgebaut werden kann und nicht einfach überproduzierte Balladen entstehen.

Zur Seite standen den Buben dabei illustre Namen, wie der ZÜRI WEST-Gitarrist Küse Fehlmann und Bertrand Siffert (Live-Mixer der YOUNG GODS), der produziert hat. Optisch wird die morbide Grundstimmung durch die schwarz-weißen Scherenschnitte des Berner Künstlers Ernst Oppliger weitergeführt.

Dass es den Buben ernst ist mit ihrer Musik(kultur) kann man auch an den kurzen historischen Erläuterungen zu den einzelnen Liedern erkennen, die im Booklet abgedruckt sind. Vorstellbar: die KUMMERBUBEN als Vorband der TIGER LILIES.

Schön!