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SCHAPRING

Unser Charping

Will man SCHARPING auf den Punkt bringen, dann spricht man bitte von Rock. Kevin Kuhn, Angelo Fonfara, Jermain Herold und Neu-Bassist Christian Heerdt empfehlen sich nicht für diejenigen, die auf die Frage nach dem Musikgeschmack pseudostolz, aber uninformiert mit „Ich höre eigentlich alles“ antworten, sondern genau für die anderen. Auf dem Debüt „Unser Charping“ findet sich ein auffällig vielfältiger Mix aus Funk, Glamrock, Indie, Minnegesang und sogar hitzigen Black-Metal-Attacken. Ihr merkt, SCHARPING haben es mit Humor. Das bedeutet aber nicht, dass sie ihre Chance zur Gesellschaftskritik nicht wahrnehmen, wenn auch auf ihre ganz eigene Art und Weise. Eigentlich darf man schon den Staffellauf der Genres als grundsätzliche Verweigerung werten. Um das überhaupt zu können, muss man einen gewissen Mut und handwerkliche Fähigkeiten mitbringen. Beides haben SCHARPING und so gehen ungewöhnliche Tanzflächenkracher wie „Emily“ und das Lange-Nase-Zeigen an den Alltag bei „Alternative zur Umwelt“ oder „I smoke my fat“ dann doch unweigerlich ins Ohrwurmzentrum. Mit Texten wie in „Durch die Backen“ oder „Die Dinosaurier, bitte“ geben sie sich infantil und sind dabei präzise wie wenige andere Bands. Man merkt, sie schauen sich um, verarbeiten und wundern sich. Und wer nicht bei „Saelic“ sofort an Stagediven denkt, wird SCHARPING in diesem Leben nicht mehr verstehen.