Bei „Scary Stories To Tell In The Dark“ handelt es sich um eine zwischen 1981 und 1991 entstandene dreiteilige und recht populäre Reihe von Horror-Kurzgeschichten von Alvin Schwartz, die bisher nicht ins Deutsche übersetzt wurde, und deren besonderer Reiz auch in den furchteinflößenden Illustrationen von Stephen Gammell liegt.
Insofern dürften die meisten deutschen Zuschauer die Begeisterung von „Hellboy“- und „Pans Labyrinth“-Regisseur Guillermo del Toro dafür nur begrenzt nachvollziehen können, der als Produzent und Autor maßgeblich an dieser Adaption beteiligt war.
Schwartz’ Horrorgeschichten werden grundsätzlich als Kinderbücher eingestuft, aber darüber lässt sich sicher diskutieren, alleine schon wegen Gammells makaberen Zeichnungen, die auch aus amerikanischen Horrorcomics wie „Tales From The Crypt“, „Eerie“ oder und „Creepy“ aus den 50er und 60er Jahren stammen könnten.
Insofern war es für die Film-Adaption ein Problem, daraus familienfreundliche Unterhaltung zu machen. Abgebrühte Horrorfans mit langjähriger Erfahrung wird das Gezeigte kaum hinter dem Ofen herlocken, dennoch besitzt „Scary Stories To Tell In The Dark“ einige effektive und einfallsreiche Schockmomente, die versuchen, den Bogen zu spannen von klassischem Grusel hin zu moderneren Strategien des Horrorkinos.
Ein anderes Problem bei dieser Adaption war der Umstand, dass es sich um Kurzgeschichten handelt, die del Toro und Regisseur André Øvredal („Trollhunter“, „The Autopsy Of Jane Doe“) zu einer einzigen Erzählung zusammenfassen mussten.
Dabei kam ein Ende der 60er in einer amerikanischen Kleinstadt angesiedelter, visuell sehr einfallsreicher Geisterfilm heraus, in dem ein paar Teenager mysteriöse Todesfälle aufzuklären versuchen, der es aber selten versteht, den Zuschauer emotional wirklich zu packen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #149 April/Mai 2020 und Thomas Kerpen