Wenn ein Label wie Hungry Eye (PHANTOM LIMBS, THE VANISHING,BLACK ICE) eine Metalband unter Vertrag nimmt, dann ist eigentlich davon auszugehen, dass sich diese auf eher unkonventionelle Weise dem Thema nähert oder zumindest in irgendeiner Form anders als andere Metalbands ist.
Nun, auf SAROS aus San Francisco trifft das einerseits zu, anderseits aber auch nicht, denn die Musik der drei Herren und der Dame auf ihrem Debütalbum könnte klassischer nicht sein. Sie bedienen sich hauptsächlich am Thrash Metal der Achtziger, lassen auch ein wenig Death Metal, Doom und antiken puren Heavy Metal einfließen, Noise-, Hardcore- oder andere, genrefremde Einflüsse sind aber nicht zu finden.
Insofern absolut konventionell, auch wenn eine Frau hier für den heiseren Gesang sorgt. Allerdings schaffen es SAROS, trotz dieser vermeintlich eindimensionalen Verwendung gängiger Metal-Schemata klischeefrei zu klingen, was sie im Endeffekt halt "anders" macht.
Erklären kann ich mir das nicht, aber die fünf Songs auf "Five Pointed Tongue" - drei davon mit einer Länge um die zehn Minuten - sind sogar dazu geeignet, Metal-Hasser zuhören zu lassen, obwohl sie Metal pur sind.
Damit sind sie LUDICRA nicht unähnlich, die auf ihrer Platte für Alternative Tentacles ebenfalls Metal für Nicht-Metaller gemacht haben. (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und André Bohnensack