Ganz klassischen Heavy Metal präsentieren SANHEDRIN auf ihrem dritten Studioalbum. Luftig und direkt produziert, besingt das Power-Trio dabei die aktuelle Pandemie als auch archäologische Funde in Russland oder soziale Missstände. Im Vergleich zum Vorgänger präsentieren sich SANHEDRIN aber noch zeitloser. Hätte man die Information nicht, könnte man nicht sagen, ob dieses Album aus diesem Jahr stammt – gut und gerne hätte es auch 1983 veröffentlicht worden sein können. Die Melodielinien sind dabei immer einfach und effizient, die Rhythmen mitreißend. Daran muss man Gefallen finden, Songs wie „Correction“, „Lost at sea“ oder „Scythian women“ sind in sich zwar sehr abwechslungsreich, aber im Großen und Ganzen doch eher gleichförmig. Mit dem schleppenden „Hero’s end“ und den zwei intensiven und überlangen Nummern „Code blue“ und „Death is a door“ bricht man das Schema zum Glück und weiß an den richtigen Stellen Kontrapunkte zu setzen. Spielfreude und Leidenschaft für ihr Schaffen sind auf der Platte aber zu jeder Sekunde zu spüren. Ingesamt ist das dritte SANHEDRIN-Werk somit ein gelungenes. Wer auf geradlinigen Heavy Metal in der Tradition der Frühwerke des Genres steht, der bekommt hier die Vollbedienung.
© by Fuze - Ausgabe #92 Februar/März 2022 und Manuel Stein