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GREEN/BLUE

Same

Dass es jemals eine Symbiose aus Shoegaze und Bands wie NAZI DEATH CAMP oder THE SPLITS geben könnte, hätte ich mir nie zu träumen gewagt, aber es gibt sie und es funktioniert absolut perfekt. Das kaputte Händchen für zerstörte Melodien, der Riecher für kleine Stampfer, die perfekt im Ohr hängenbleiben, dieses gewisse Etwas, das eine Band aus dem Gros der anderen zu Recht namenlosen Mitbewerber heraushebt, ist mir das letzte Mal bei den schmerzlich vermissten und ähnlich veranlagten THE SPLITS derart angenehm aufgefallen. Brutalster Bass, eine dominante Gitarre, denen alles folgt, verhallter Gesang und ein Touch Genialität. Dabei ist GREEN/BLUE genau genommen ein Soloprojekt von Jim Blaha, der hier alle Instrumente spielt und dabei klingt wie zwei oder drei Bands. Die Gitarren sind stellenweise 1:1 NZD/SPLITS, was der Sache keinen Abbruch tut, ganz im Gegenteil. Normalerweise spielt der Herr bei BLIND SHAKE, legt hier aber sein Meisterwerk vor. Herrlich kaputte Hymnen mit Fuzz, Gefühl und Größe, die man nur selten so perfekt erreicht, ähnlich wie Jay Reatard . Eine absolute Sternstunde mit etlichen brachialen Hits, die ich zu gerne live sehen möchte, egal wie der Typ das macht. Ja doch, ziemlicher Hammer und ein echter Gewinner.