SAD LOVERS & GIANTS aus dem britischen Watford standen immer zu Unrecht etwas im Schatten der großen Post-Punk-Protagonisten wie THE COMSAT ANGELS, THE SOUND, für die sie in Holland Support spielten, oder den THE CHAMELEONS, gleichwohl schufen sie speziell in ihrer Hochphase von 1982 bis 1984, insbesondere mit den beiden essenziellen Alben „Epic Garden Music“ (1982) und „Feeding The Flame“ (1983), einen Sound, der mit Highlights wie „In flux“ oder „The things we never did“ (so etwas wie ihre Hymne), die Wave Rock-Steilvorlage schlechthin lieferte, an die später Bands wie FOR AGAINST anknüpfen sollten.
SAD LOVERS & GIANTS hatten nicht diese spezielle Dunkelheit der COMSAT ANGELS, aber sie ließen, ähnlich wie bei den frühen THE CURE, durch den fast spielerischen Einsatz von Keyboards so etwas wie psychedelische Einflüsse zu.
Die Band löste sich erstmals 1984 auf und Gitarrist Tristan Garel-Funk und Schlagzeuger Nigel Pollard verließen die Band, um THE SNAKE CORPS zu gründen, die tatsächlich im Juli dieses Jahres ein Konzert in Berlin gaben, bei dem sie auch SAD LOVERS & GIANTS-Songs spielten.
1986 formierte sich die Band in neuer Besetzung und spielte unter anderem Support für AND ALSO THE TREES im Londoner Marquee Club. Die Band schaffte in ihrer frühen Phase einen sehr prägenden Melancholic-Wave-Rock, der in den Neunziger Jahren und auch später noch Bands wie THE COLD oder PINK TURNS BLUE signifikant beeinflusste und der zu den Meilensteinen in Sachen Wave Rock zählt.
Auch heute gelingt es den SAD LOVERS & GIANTS, beispielsweise in Spanien, bei ihren seltenen Konzerten ein Publikum in den Tausenden zu begeistern. „E-Mail From Eternity“ ist bereits vor über zehn Jahren auf dem Cherry Red Sublabel Anagram erschienen, war aber jahrelang vergriffen und ist nun wieder neu aufgelegt worden.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #98 Oktober/November 2011 und Markus Kolodziej
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