Der böse Kapitalismus: Nicht immer ist in einem Produkt drin, was außen drauf steht. So auch bei den GEISHA GIRLS: die sind keine putzige Japan-Girl-Band, sondern bestehen aus drei jungen Kaliforniern, die ganz offensichtlich auf die frühen THE CURE stehen und sich einen Scheiß drum kümmern, dass man das ihrer Band auch anhört.
Und so nölt Frontmann Shawn Robert (der heißt echt so!) in bester Robert Smith-Manier seine Texte raus, während Gitarrist John Roller und Drummer Mike Shelbourn dazu einen ähnlichen reduziert-minimalistischen Punk-Sound spielen wie die Engländer vor 26, 27 Jahren.
Doch eine lahme Coverband sind die GEISHA GIRLS auf keinen Fall, dazu ist ihre Musik zu eigenwillig und spröde, hätten sie durchaus auch auf Dirtnap landen können und sind sicher kein Fall für den Dance-Punk-Zirkus, dessen Zuschauerränge sich freilich schon erheblich geleert haben.
Alles in allem ein rundum gelungenes Debüt, wenn auch ohne wirklichen Höhepunkt. (27:51) (7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #68 Oktober/November 2006 und Joachim Hiller