Die Engländer CAPDOWN haben an anderer Stelle vorgemacht, wie es nicht geht, SNITCH aus der Schweiz beweisen genau das Gegenteil: Ja, auch 2007 kann man noch ein exzellentes Melodic-Punk-Album veröffentlichen, das in bester "LAGWAGON meets PENNYWISE meets FACE TO FACE meets MILLENCOLIN meets DESCENCENTS"-Tradition steht.
Hier und da wurde das Gefährt mit Baujahr 1996 den veränderten Vorschriften in Sachen Publikumsgefälligkeit angepasst, für die Aufnahmen ging es nach Örebro, Schweden (was dem Kenner ja auch einiges über die Vorlieben der drei Schweizer verrät), und auch wenn mir der metallische Part in "Monkey baby" nicht zusagt, so hat der Song doch auch seine angenehmen SOCIAL D-Momente und steht stellvertretend für die stilistische Bandbreite des Albums, das mit "Junkie to your love" auch einen richtigen (Schmuse-)Hit mit Radiopotenzial zu bieten hat.
Ein richtig großer Wurf, der SNITCH hier geglückt ist, ein nahezu perfektes, erwachsenes Album, das aber an keiner Stelle durch Überproduziertheit oder Glätte missfällt, was genau dann oft der Fall ist, wenn Bands einem großkotzigen (Major-)Label in die Finger geraten.
SNITCH hingegen sind ihren langjährigen Förderern Leech treu geblieben - und jetzt gilt es nur noch, ein paar mehr Leute als die bisherigen Fans von seinen Qualitäten zu überzeugen. Großen Respekt übrigens davor, dass die Band überhaupt noch weitergemacht hat, nachdem im Juni 2006 ihre Bassistin Louise bei der Geburt ihres Kindes überraschend verstarb.
Ich denke, da kann einem der Spaß an fröhlichen Punksongs auch schnell vergehen. (39:31) (8)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #39 Juni/Juli/August 2000 und Timo Iden
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #37 IV 1999 und Randy Flame
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #51 Juni/Juli/August 2003 und Thomas Hähnel
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #71 April/Mai 2007 und Joachim Hiller