Nanu, soviel Avantgarde hätte ich einer Band aus Österreich gar nicht zugetraut. Dabei geht es mir gar nicht speziell um Österreich, bei einer deutschen Band hätte ich das genauso gesagt, aber New York beispielsweise, oder London, die liegen nun mal woanders, und das wären Städte gewesen, bei denen mich solche Klänge nicht weiter verwundert hätten.
Immerhin, Frontmann Markus Weitgasser hat eine zeitlang in London gelebt, bevor es ihn nach Salzburg zurückzog, und vielleicht liegt es daran, dass das musikalische Resultat so extravagant ausgefallen ist.
Den Hörer erwartet keine leichte Kost. Die Songs werden stark von synthetischen Klängen geprägt, und die Keyboards erzeugen eine dichte, düstere Atmosphäre. Hier und dort setzt die Band Verfremdungseffekte ein, das Schlagzeug sorgt häufig dafür, dass die Musik drohend daherrollt.
Alles keine Gestaltungsmittel, die dazu führen, dass man sich wirklich wohl fühlt, dennoch hat diese Art der musikalischen Endzeitstimmung einen gewissen Reiz. Für den Gesang gibt es allerdings Punktabzug.
Will man die positiven Seiten hervorheben, so kann man sagen, das Beschwörende an ihm passt wunderbar zum Rest der Musik, in Wirklichkeit aber ist er sehr nölig und nicht immer treffsicher.
Geschmacksache, sicher, aber mir persönlich schmälert der Gesang den recht positiven Eindruck ganz beträchtlich. (33:58) (6)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #66 Juni/Juli 2006 und Christian Meiners