LIDS

s/t CD

Einst versetzte einen ja noch jede neue RipOff-Veröffentlichung in fiebrige Unruhe, weil man wusste: die machen keine schlechten Platten. Nun, wirklich Schlechtes gibt Lowerys Greg auch heute noch nicht zum Presswerk, unaufregende Durchschnittlichkeit hielt in den letzten Jahren jedoch häufiger mal Einzug ins Labelprogramm.

Die Debüt-Scheibe der LIDS liegt nun irgendwo zwischen diesen Polen, stark abhängig ist dies von der jeweiligen Aufgelegtheit des Hörers, der ich in diesem Fall ja selbst bin. Gut und gerne kann die Platte mit ihren zwölf Songs für mich das gelobte Ding sein, gibt es hier doch durch und durch klassisches Drei-Akkord-LoFi-Punkrock/R'n'R-Songwriting der ultrapuristischen, 1.000 Mal gehörten, aber aufgrund der Zeitlosigkeit immer wieder zündenden Schule.

Andererseits fehlt dem LIDS-Debüt jedoch das gewisse Hit-Etwas auf Seiten des Liedguts, sowie soundtechnisch die Finesse und mögliche Garagenpunk-Perfektion. Letzteres hat Lowery 100% wieder selbst verbockt, ist er doch schon seit Jahren auf dem Anti-LoFi-Trip, der ihn sogar am eigenen Meisterwerk des SUPERCHARGER-Debüts rumnörgeln lässt.

Bei der vorliegenden Veröffentlichung führt diese Labeldirektive geradezu beispielhaft dazu, dass die LIDS ihren Erstling nicht wirklich knackig-gut, aber auch nicht garagig-krachig-cool aufnahmen: Schlagzeug und Gitarre klingen entsprechend vermeintlich ausgewogen, sind aber ein bisschen zu laut bzw.

zu leise. Was soll das Mäkeln: Unter dem Strich haben wir hier die Scheibe einer Band, die jeder RIP OFFS-, STATICS-, SUPERCHARGER-, TEENGENERATE- und so weiter -Liebhaber zu schätzen wissen wird.

Und letztlich belegt auch die Spielzeit dieses Albums die korrekte Attitüde der LIDS: 18 Minuten, 55 Sekunden. Wer längere Platten will, kann kein Punkrocker sein. (18:55)