Ist doch immer wieder verblüffend, was für feine Bands mal so eben aus dem Nichts auftauchen. Die CHEEPS beispielsweise. Die kommen aus Bellingham, WA, wo auch Estrus sein Hauptquartier hat, und doch sind sie nicht da gelandet, sondern bei Slovenly Records aus Reno bzw.
Neapel. Und Pete, das weiß man seit SCARED OF CHAKA und den SPITS, hat ein Händchen für gute Bands. Eine solche sind die CHEEPS, auch wenn ich die im MRR aufgestellte Behauptung, die sei die beste Punk-Scheibe seit "Destroy-oh-boy" von den NEW BOMB TURKS, doch mit solchen Superlativen muss man verdammt vorsichtig sein.
Die CHEEPS, deren Albumcover eher nach Emo-Pop aussieht, sind so schlau zu wissen, dass auf ein weiteres Standard-Garagen-Album keiner gewartet hat, und so liegen die Unterschiede zur Masse im Detail.
Als da wären: gute, klare, aber nicht cleane Produktion, Songs, die auch über die enorme Distanz von 17(!) Tracks abwechslunsgreich bleiben - mal ist man eher shakend, mal eher trashig, mal fuzziger - und zur Standard-Instrumentierung Drums, Bass, Gitarre, Orgel noch mit Trompete aufwartend, wenn auch sparsam eingesetzt.
Eine rundum überzeugende Mischung aus Sixties- und Neo-Garage - die sollte man sich besser merken! (37:28) (08/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #56 September/Oktober/November 2004 und Joachim Hiller