Aus der Asche der Murder City Devils entstanden und mit immerhin 75% Bandanteil des Vorgängers (sogar 80%, wenn man den Roadie mitrechnet). Geblieben ist der unverkennbare schräge Sprechgesang von Spencer Moody und das abwechslungsreiche Schlagzeugspiel von Coadie Willis.
Was fehlt, ist die Orgel und das offensichtlich abhanden gekommene Gespür für echte Hits. Da sind die lang gezogenen Riffs, der Aufbau von Spannung, aber es kommt zu keinem Klick, zu keiner Explosion und nicht zu dem, was die Murder City Devils so verdammt gut und einzigartig gemacht hat.
Die komplette Platte plätschert im unteren Tempobereich vor sich hin und kommt bei keinem der Songs so richtig zu Potte. Die einzige Ausnahme ist vielleicht noch "Lazer Lazer Lazer Love", das aber schon auf der Single verbraten wurde.
Mit dem Fortgang der übrigen Murder City Devils zu den Pretty Girls MAKE GRAVES und ins Altenteil ist auch die Mischung verschwunden, die die großartigen Platten der letzten wirklich genialen Band aus Seattle ausgemacht hat.
Das sage ich bewusst, denn die Pretty Girls Make Graves sind auch nur live wirklich gut, auf Platte konnten sie seit der ersten 12" keineswegs richtig überzeugen, und live ist nur die halbe Miete! Wie dem auch sei, Dead Low Tide haben wohl selber erkannt, dass es so nichts wird und kurz nach den Aufnahmen das Handtuch geschmissen.
Posthum erschien dann noch diese CD, deren Anschaffung sich definitiv nicht lohnt.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #54 März/April/Mai 2004 und Kalle Stille