TEENAGE IDOLS

s/t CD

Manchmal ist das, was heiß und neu sein soll, gar nicht so heiß und neu. Und damit meine ich im Falle der TEENAGE IDOLS, deren "Northern City"-10" in Ox #52 besprochen wurde, nicht nur, dass ihre musikalischen Einflüsse sämtlich über 25 Jahre auf dem Buckel haben, sondern auch, dass ihr Album in Skandinavien schon im September 2002 erschienen ist, aber erst jetzt, über ein Jahr später, in Deutschland.

Tja, so ist das Business. Gemeinerweise habe ich zudem das "THE" ihres Namens bislang unterschlagen, man verzeihe mir ... Nun, angesichts der vier 10"-Tracks merkte ich an, dass der Vierer, der ausnahmsweise und Dank Bassistin Caroline keine rein männliche Veranstaltung ist, offenkundig STOOGES und MC 5 zu den großen Vorbildern zählt.

Angesichts der zehn Albumtracks, die dann doch einen repräsentativeren Eindruck der Band vermitteln, muss ich eine dritte Band unbedingt hinzufügen: THE CRAMPS. Es ist schon ziemlich verblüffend, wie nah die Combo aus Stockholm etwa bei "Burning love" oder auch bei "Up" dem shakenden Psychobilly von Lux und Ivy kommt, was einerseits am fiebrigen Gitarrenspiel von German wie andererseits am wirklich exzellenten Gesang von Frontman Halvard liegt.

Der hat sich den Titel des letzten Tracks, "Soul punk", zu Herzen genommen und nölt und kiekst wirklich sehr lässig herum. Alles in allem ein wirklich schönes Album, das auf den scheinbar unvermeidlichen Vergleich mit den HIVES überhaupt nicht angewiesen ist (ja ich sehe außer der Herkunft nicht mal eine wirkliche Ähnlichkeit) und das im Vergleich zu den WHYTE SEEDS ein gutes Stück eigenständiger und wilder wirkt.

(31:47) (8)