Eigentlich kümmert sich Strange Fruit ja vorbildlich um die italienischen Bands, aber dieser Release kommt direkt und ohne Umwege aus dem Land von Pizza und Pasta in den Player. Und, was soll ich sagen, seit der Gitarrist von ONE FINE DAY auf einem Konzert während extremem Abrockens - aus Versehen - eine Fensterscheibe mit der Hand zerschlug und seelenruhig weiterspielte, bin ich Feuer und Flamme für die italienschen Bands.
Auch hier wird man nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Widmet man dem Debütalbum einige Aufmerksamkeit und hört sich langsam in die teils melodischen, teils schrägen, aber immer hochkreativen Lieder ein, so stößt man auf eine Gruppe, die von SONIC YOUTH, BABES IN TOYLAND, sicherlich aber auch von FUGAZI beeinflusst wurde und ihre grenzenlosen, instrumentalen Klangwelten nur ungern durch Gesang unterbricht, aber auch dann kann das Trio ohne Frage überzeugen.
Wer seine Strophe/Refrain/Strophe-Struktur benötigt, weil er sonst gar nicht mehr klar kommt, der sollte hier um Himmels Willen die Finger von lassen, wenn's aber auch mal ein bißchen psychedelisch und ausufernd sein darf, dann sind LILLAYELL sicherlich ein Erlebnis.
(7)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #53 Dezember 2003/Januar/Februar 2004 und Thomas Eberhardt