Hey, mal wieder ein Release auf Know Records - da hatte ich ja schon jahrelang nichts mehr in den Fingern. Eingelegt, Bandname sagt mir nichts - und dann spontan begeistert gewesen, die Sängerin hat einfach eine gute Stimme.
Aber moment mal, Sängerin? L.A.-Punkband? Yes, Kirsten Patches heißt die Dame, genau, die Ex von NAKED AGGRESSION und meiner Meinung nach eine der besten Punksängerinnen dieser Tage. Und mit Aaron Austin am Schlagzeug gibt's gleich noch ein Ex-N.A.-Mitglied.
Adam (Bass) war bei ALL OR NOTHING, Gitarrist Shannon u.a. bei RETAIL PRICE - keine Anfänger also, die hier Punkrock spielen, der eher in der Tradition der kleinen, aber guten D.I.Y.-Hardcore- und Crust-Szene von L.A.
steht. Dabei klingen MEET THE VIRUS (die sich rein zufällig als MTV abkürzen lassen) insgesamt eher nach eine britischen Achtziger-Band mit ihrem teils mehrstimmigen, melancholisch-hymnischen Gesang, erinnern etwa an INSTIGATORS oder JOYCE MCKINNEY EXPERIENCE, und neben den treibenden Gitarren ist es eben ganz klar Kirstens Gesang, der den Sound prägt.
Apropos England: Das Artwork, scharz/weiß gehalten, Zeichnungen, sieht auch mehr nach UK 1984 als LA 2003 aus - sicher kein Zufall. Zwölf wütende, mitreißende Songs mit klaren politischen Statements, abgesehen von "Breaking the law", dem versteckten Track 13, und jaaaa, die haben echt JUDAS PRIEST gecovert, hehe.
(36:31) (7/10)
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #52 September/Oktober/November 2003 und Joachim Hiller