CLOSET DISCO QUEEN

s/t

In der Geschichtswissenschaft gibt es eine Teildisziplin namens Kontrafaktische Geschichtsschreibung, die sich ausschließlich mit „Was wäre, wenn ...“-Fragen beschäftigt. Beispielsweise: „Was wäre dabei herausgekommen, wenn sich QUEENS OF THE STONE AGE in den Neunzigern nicht dem Stoner-, sondern dem Math-Rock verschrieben hätten?“ Die Antwort würde lauten: CLOSET DISCO QUEEN.

Vom Math-Genre hat sich das Schweizer Duo die irren Rhythmus- und Tempowechsel abgeschaut; ihr Bruch mit ihm (und damit der QOTSA-Klang) besteht darin, die genretypischen unverzerrten Gitarren, das jazzige Schlagzeugspiel und sanfte Töne außen vor zu lassen und stattdessen auf Verstärkerwände, stampfende Riffs und dreckige Klänge zu setzen.

Der Opener „Hey sunshine!“ ist vom ersten Schlag an ein Ohrenschmaus für Fans von experimentell-verspielter Gitarrenmusik, während Songs wie „Caposhi“ die Stoner-Fraktion umso mehr werden begeistern können.