Das könnte eine isländische Band sein. So lautet der erste Gedanke, der mir beim Hören dieses Albums in den Kopf schießt: Einzelne Klavierakkorde leiten die Platte ein, werden sukzessive um elektronische Schlagzeug-Beats, Synthesizer-Sounds, simple, dafür umso effektvollere Gitarrenmelodien erweitert, bis sich das Spektakel immer und immer mehr aufgeschaukelt hat und in einen wunderbaren Klangteppich kulminiert.
Doch es ist keine Reykjavíker, sondern eine Hamburger Band, die auf so fantastische Weise ihr drittes Album eröffnet. Auch die folgenden Lieder sind alles originell komponierte Post-Rock-Stücke mit deutlichen Psychedelic- und Indie-Einflüssen, die es schaffen, zugleich Gefühle des Wohlbefindens als auch des Unbehagens zu erwecken.
Beim Hören der Songs laufen im Kopf simultan Musikvideos mit: Tänzerinnen und Tänzer, die sich in dunkler Szenerie, nur spärlich beleuchtet von flackernden, kalten Lichtern im Hintergrund, in Thom Yorke’scher Manier zu den Klängen bewegen.
Den Gänsehautfaktor, der den grandiosen Opener „Verylargetelescope“ auszeichnet, kann der Rest des Albums allerdings leider nicht mehr zu erreichen.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #132 Juni/Juli 2017 und Simon Nagy
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #82 Februar/März 2009 und Christian Maiwald
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #118 Februar/März 2015 und Simon Nagy