PREMONITION 13

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„Youth Against Establishment“ ist der supercoole Slogan der 1991 von Richard „Wooly“ Woolcott and Tucker „T-Dawg“ Hall gegründeten, netten kleinen Surf,- Snow- und Skateboard-Firma Volcom. Seit einer Weile schon verkauft die nicht nur Kleidung an coole junge und nicht mehr so junge Menschen, sondern betreibt auch ein Plattenlabel namens Volcom, RIVERBOAT GAMBLERS, VALIENT THORR und nun auch SAINT VITUS-Legende Wino mit seiner neuen Band PREMONITION 13 sind dort unter Vertrag.

Und wem gehört Volcom? Nein, nicht mehr den coolen Skater-Jungs von damals: Nachdem 2005 mit dem Volcom-Börsengang 89 Million Dollar erlöst wurden, wurde die Firma Anfang Mai 2011 für über 600 Millionen Dollar vom französischen Konzern PPR übernommen.

PPR wiederum umfasst Marken wie Gucci, Yves Saint-Laurent, Puma (70%) und FNAC sowie zig andere und machte 2010 einen Umsatz von über 14 Milliarden Euro. Womit wir wieder bei Volcom angelangt wären: „Youth Against Establishment“ ist deren Slogan.

Man muss kein Kommunist sein, um zu behaupten, dass sich an diesem Beispiel die hässliche Fratze des Kapitalismus überdeutlich zeigt und damit alles, was jemals zum Thema Kulturindustrie gesagt wurde, bewiesen wird.

Vielleicht hat Wino zumindest einen richtig guten Deal bei Volcom bekommen, verdient hätte er es. Für PREMONITION 13 hat sich Wino mit Jim Karow (Bass) und Matthew Clark (Drums, OSTINATO) zusammengetan, wobei ersterer ein alter Freund ist, dessen Frau einst THE OBSESSED managete.

Seitdem, so erzählt Wino, trafen sich die beiden immer wieder mal zu Jam-Sessions, und letzten Endes entstand daraus PREMONITION 13. Über die musikalische Ausrichtung der Band zu philosophieren, ist überflüssig, denn wo Weinrich singt und Gitarre spielt, dominiert er übermächtig den Sound.

Fans von SAINT VITUS, THE OBSESSED, SPIRIT CARAVAN, THE HIDDEN HAND und SHRINEBUILDER können also bedenkenlos zugreifen, ich bin jedenfalls – von der kleinen Einschränkung oben mal abgesehen – rundum zufrieden mit diesem Album.