SOUNDTRACKS OF OUR LIVES

s/t

Dass Majorlabels dumm sind, zeigt sich einmal mehr an der Unfähigkeit von Warner, eine musikalische Perle wie THE SOUNDTRACKS OF OUR LIVES richtig zu vermarkten bzw. überhaupt was für die Band zu tun.

Die „neue“ Band von Ebbot Lundberg, einst bei UNION CARBIDE PRODUCTIONS, zählt zum allerbesten, was Skandinavien musikalisch zu bieten hat, und trotzdem ist für die Band rein gar nichts passiert.

Das erste Album „Welcome To The Infant Freebase“ verhallte ungehört und wurde auch erst zwei Jahre später in Deutschland veröffentlicht, der ´98er Nachfolger gar nicht. Eine Tour? Phhhh....! Da braucht es dann ein kleines, feines Label wie Stickman, Home of MOTORPSYCHO, damit überhaupt was passiert, und so haben die Hamburger jetzt das Debüt von ´96 als Doppel-LP (wieder)veröffentlicht - sowieso ein angemesseneres Format als ´ne poplige CD.

TSOOL haben sich zwar nicht ganz von der schwer STOOGES-lastigen Vorgängerband gelöst, aber schwer gerockt wird hier trotzdem nicht, und das ist nicht mal eine Wertung. Nein, „Welcome...“ ist eine wunderbare Pop-Platte, die teilweise erstaunlich britisch klingt, aber nie in seichtes Charts-Wasser abdriftet, ist beinahe schon ein „Epos“, ein monumentales Album, das in sich völlig geschlossen wirkt und nicht für´s Zwischendurchhören taugt, sondern volle Aufmerksamkeit erfordert, dafür aber mit absoluter Fesselung belohnt.

Grossartig! Und demnächst bitte das Vinyl vom zweiten Album nachschieben.