Der Frühling scheint all die toughen Jungs aus der Bude zu locken. Jedenfalls sind THE LOVE AND TERROR CULT neben THE SECRET, CENTURY und SLUDGE schon die vierte Band, die extremen Metal und Hardcore mit mathematischer Präzision an die Wand fährt.
Immerhin ist hier neben vier Jungs auch mal ein Mädel am Start und das darf sich gleich am Mikrofon austoben. Und das tut sie mit Leib und Seele, jedenfalls soweit die Live-Aufnahmen auf der MySpace-Seite das bezeugen.
Auf dem Debütalbum der noch sehr jungen Band aus Toronto klingt das leider weniger überzeugend. Irgendwie kommt Frau Smith nicht so richtig gegen die vertrackt gebaute Wall of Sound an. Es klingt fast so, als hätte man ihr eine Plastiktüte über den Kopf gezogen und sie liege in den letzten Zügen.
Vielleicht ist dieses Zischen und Würgen im Hintergrund so beabsichtigt, vielleicht ist es auch einfach nur ein soundtechnischer Fauxpas dieses komplett in Eigenregie eingedroschenen Albums.
Hinzu kommt, dass meine CD auf der Reise irgendeinen Schlag abbekommen hat, denn die ersten vier Songs kommen nur geschreddert aus den Boxen. Schade, denn TLATC haben einige gute Ansätze.
Irgendwo zwischen CONVERGE und TODAY IS THE DAY werden diese Bekloppten glücklich und bauen sogar das eine oder andere fast schon poppige Gimmick mit ein, was die Sache freilich noch ein bisschen schizophrener wirken lässt.
Ich hoffe jedenfalls, dass der auf der MySpace-Seite verkündete Hiatus kein Dauerzustand bleibt oder nur ein blöder Scherz ist, den ich nicht kapiert habe.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #78 Juni/Juli 2008 und Ingo Rothkehl