„Retsu“ ist Japanisch und bedeutet „Schlange“. Allerdings handelt es sich bei RETSU, die 2022 zu zweit begannen zu „musizieren“, nicht um eine japanische Band. RETSU kommen aus Großbritannien und hier fanden sich Menschen zusammen, die unter anderem bei DOOM, EXTINCTION OF MANKIND oder HELLKRUSHER aktiv waren oder sind. Die Eigenbeschreibung „noisy hardcore punk“ kann also schon mal als Untertreibung des Jahres gelten. Denn was die mittlerweile vier hier runterreißen, ist mitreißender Crust/D-Beat vom Feinsten. RETSU erinnern mal an frühe DOOM wie zu „Police bastard“-Zeiten, dann sind sie wieder düster und schleppend, um schließlich wieder voll aufs Gaspedal zu treten. Schon der erste Song treibt dir das Schmalz aus den Gehörgängen! „This island Brexit prison“ ist nicht nur ein Smasher par excellence, sondern auch eine klare Abrechnung mit dem Brexit. Die leider nur neun Songs wie „Worked to death“, „Rejects of society“ oder „Lessons of self-destruction“ gehören mit zu dem Besten, was ich dieses Jahr hören durfte. Harter Kracher mit politischen Texten, dazu noch absolut DIY. Die Platte hätte in den 1990ern auch gut auf Skuld Releases oder Blind Destruction gepasst. Ich bin einfach nur begeistert!
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #176 Oktober/November 2024 und Triebi Instabil